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Großvater

Nach jed´m Wickel mit der Mutter woar mei´ erster Weg von daham zu Dir.
Und Du hast g´sagt, sie is´allan, des muaßt versteh´n, ois vergeht, komm´trink a Bier.
Dann hast Du g´mant, des ganze Leb´n, besteht aus nehmen und vielmehr geb´n,
worauf i´ aus Dein Kast´n in der Nacht de paar tausend Schilling g´fladert hab´,
zum Verputz´n in der Diskothek, a paar Tag d´rauf, hast mi´ danach g´fragt.
I hab´s bestritt´n, hysterisch plärrt, Dei` Blick woar traurig, dann hab´ i´ g´reart.
Du hast nur g´sagt, komm´ laß ma´s bleib´n, Geld kann gar nie so wichtig sein.

Wann Du vom Krieg erzählt hast, wie Du an Ruß´n Aug´ in Aug´ geg´nüberg´stand´n bist.
Ihr habt´s Euch gegenseitg an Tschik anboten, die Hand am Abzug und zittert vor lauter Schiß.
Oder Dei´ Frau, die den ganz´n Tag, Dir die Ohr´n vollg´sungen hat.
Du hast nur g´sagt, i´ hab sie gern, i muaß net alles, was sie sagt immer hör´n!

Großvater, kannst Du net owa kumman auf an schnell´n Kaffee,
Großvater, i´ möcht´ da soviel sag´n, was i erst heut´ versteh´,
Großvater, Du woarst mei´ erster Freund und des vergiß´ i´ nie, Großvater.

Du woarst ka Übermensch, hast a nie so tan, grad deshalb war da irgendwo a Kraft.
Und durch die Art, wie Du Dei´ Leb´n g´lebt hast, hab i a Ahnung kriagt, jo wie ma´s vielleicht schafft.
Dei´ Grundsatz war: Zerst überleg´n, a Meinung hob´n, dahinter steh´n.
Niemals Gewalt, alles bered´n, aber a ka Angst vor irgendwem.

Großvater, kannst Du net owa kumman auf an schnell´n Kaffee,
Großvater, i´ möcht´ da soviel sag´n, was i erst heut´ versteh´,
Großvater, Du woarst mei´ erster Freund und des vergiß´ i´ nie, Großvater.

(Musik & Text: G. Steinbäcker)
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